Jörg Starkmuth
Die Entstehung der Realität - Wie das Bewusstsein die Welt erschafft
Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme (5. Auflage, 2006) ISBN-10: 3-00-014593-1, ISBN-13: 978-3-00-014593-3
Preis: 22,90 € (gebundene Ausgabe)
Amazon: Die Entstehung der Realität - Wie das Bewusstsein die Welt erschafft (dort die jew. aktuelle Auflage)
Rezension der 5. Auflage von Wolfgang Paumen, 23.08.2013
Informationen zum Autor Jörg Starkmuth vgl. u.a. bei http://www.randomhouse.de.
Das Buch gliedert sich in drei große Abschnitte.
Im ersten Abschnitt stellt der Autor sehr anschaulich und für den Laien verständlich das klassische physikalische Weltbild (Newton) als Sonderfall der beiden großen Theorien der Neuzeit, der Relativitätstheorie für die Welt im Großen und die Quantentheorie für die Welt im Kleinen, vor. Hierbei wird auf sehr anschauliche Weise die jeweils höhere Dimensionalität der heutigen physikalischen Weltsicht durch Reduktionen auf immer wieder maximal 3 Dimensionen, die wir uns noch anschaulich vorstellen können, anhand von gut erläuterten Schaubildern dargestellt. Dabei wird deutlich, wie exotisch dieses von der etablierten Wissenschaft geformte Weltbild tatsächlich ist. Während die Physik als eine der klassischen exakten, empirischen Wissenschaften Theorien formuliert, deren Konsequenzen dazu führen, dass Materie nur noch als Informationswelle gedacht wird und Teilchen miteinander „verschränken“ (Einsteins „spukhafte Fernwirkung“), dass die Welt offenbar auf der quantenphysikalischen Ebene nur noch aus Möglichkeitswellen (virtuelle Informationen) besteht und dass es sogar Multiversen geben könnte, sei die Wahrnehmung der gebildeten Öffentlichkeit noch auf dem Stand von Newtons klassischem Sonderfallmodell stehengeblieben und denke sich die Welt noch immer wie eine Maschine. Wären alle Ausgangsparameter bekannt, könnten grundsätzlich auch alle künftigen Ereignisse berechnet werden. Hier machte diesem Weltbild jedoch bereits Heisenberg mit der Entdeckung der sog. Unschärferelation einen dicken Strich durch die Rechnung. Das Fatale hieran sei, dass der größte Teil der klassischen Wissenschaftler außerhalb des physikalischen Bereiches diese Erkenntnisse einfach ignoriere und auf Basis des newtonschen Weltbildes weiterforsche.
Der zweite Abschnitt behandelt die These, dass das Bewusstsein die Realität aus dem im ersten Abschnitt beschriebenen quantenphysikalischen Möglichkeitsraum selbst erschafft. Hierbei geht der Autor davon aus, dass das Bewusstsein außerhalb des Körpers angesiedelt sei. Unterstützt wird diese These einerseits durch Schlussfolgerungen, die bekannte Wissenschaftler, darunter der Nobelpreisträger John Eccles, aus ihren Beobachtungen gezogen haben als auch andererseits durch die vielen Berichte, von Personen, die in außergewöhnlichen Situationen ein sog. „außerkörperliches Erlebnis“ erfahren haben. Das Gehirn erfülle lediglich eine Speicher- und Filterfunktion, um aus der Vielfalt des Möglichkeitsraumes, die „Dinge“ zu „realisieren“, die das außerkörperliche Bewusstsein dort in jedem Moment ansteuere.
Im dritten Teil geht der Autor auf die Möglichkeit eines jeden Menschen ein, sich seine Realität positiver einzurichten. Ab hier wird das bis hierhin mehr wissenschaftlich besprochene Thema zunehmend esoterisch beleuchtet. Auf Grundlage eines zen-buddhistischen Weltbildes und mit Unterstützung der wissenschaftlichen Deutungen der ersten beiden Abschnitte entwickelt Starkmuth ein Weltbild, in dem sich grundsätzlich jeder Mensch durch sein Bewusstsein seine eigene positive oder auch negative Realität formen könne. Im Schlussteil gibt er hierzu praktische Anleitungen, wie man eine „Fehlprogrammierung“, die ja wohl mehr oder weniger bei jedem Menschen anzutreffen sei, durch positive „Neuprogrammierung“ mit der Zeit auslöschen könnte, wodurch dann eine für das Individuum günstigere (glücklichere) Realität geschaffen werde.
Obwohl ich der Esoterik grundsätzlich sehr kritisch gegenüberstehe, hat mich Jörg Starkmuth durch seine Mischung aus traditioneller empirischer Wissenschaft und Einbringung spiritueller Weisheitslehren sowie dem daraus abgeleiteten Weltbild nachdenklich gestimmt.
Mein Fazit: ein sehr anregendes und lesenswertes Buch.