Keine Angst vor dem Sterben
Erkenntnisse aus der Nahtodforschung geben Halt
Rezension von Claus Speer
Vinanova, März 2022
ISBN: 978-3-86616-521-2
Das Buch habe ich in einem Zug gelesen, vorher konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Man spürt in jeder Zeile die Herzensangelegenheit lebensbedrohlich erkrankten Menschen zu zeigen wie sehr die Angst vor dem Sterben unbegründet ist. Der Autor spannt dabei den Bogen von der heutigen üblichen Einstellung zum Tod über die Geschichte von Berichten über Nahtoderfahrungen, über die Fragwürdigkeit der meist vorgebrachten Vorbehalte bis zu den überzeugenden Berichten über die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod. Er spart dabei nicht aus, dass es Berichte über frühere Leben und auch solche aus der Zeit dazwischen gibt. Für den Autor sind Nahtoderfahrungen und Erinnerungen an frühere Leben ein einziges zusammengehöriges Thema. Bei seinen Vorträgen musste er erfahren dass gerade deshalb die Adaption in kirchennahen Kreisen spärlich ausfällt
obwohl die zahlreichen außerbiblischen Nachweise für ein Leben nach dem Tod der Religion neuen Auftrieb geben könnten, nachdem für das heute vorherrschende Weltbild des Naturalismus kein Bewusstsein ohne Körper vorstellbar ist. Aber solche weltanschaulichen Fragen sind für den Autor zweitrangig. Seine Intension begann als sein 8-jähriger leukämiekranker Sohn ihn angsterfüllt fragte wie denn Sterben ginge und was ihn dann erwarte. Das Wort Beerdigung hatte der Junge noch nie zuvor gehört. Dass es wie eine Geburtstagsfeier für den Eintritt in sein neues Leben ist, wie ihm die Eltern zu vermitteln versuchten, quittierte der Sohn damit dass er sogleich seine Freunde dazu einladen wollte. Eine große Hilfe zur Verarbeitung des frühen Todes ihres Sohnes waren den Eltern die zahlreichen Berichte von Nahtoderfahrenen. Seit dessen Tod hält der Autor Vorträge darüber und leitet eine Stiftung die vor allem die pädiatrische Krebsforschung unterstützt. Für sein soziales Engagement erhielt er 2014 das Bundesverdienstkreuz.