Tagung des N.NTE an der LVHS Freckenhorst bei Münster/W. 05.07.-07.07.2013
![]() |
![]() |
|
Am Hagen 1 |
Tel: 02581-9458-237 Fax: 02581-9458-238 |
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.lvhs-freckenhorst.de |
Nahtoderfahrungen und ReligionAuf dieser Tagung beleuchteten wir die Schnittstelle zwischen Religion und Nahtoderfahrungen. In welchem Verhältnis stehen Nahtoderfahrungen zum christlichen Glauben? Wie sahen Nahtoderfahrungen im Mittelalter aus? Welche Parallelen gibt es im Tibetischen Totenbuch? Lassen sich Erkenntnisse für das Religionsverständnis gewinnen?
Vorträge
Dr. Joachim Nicolay, Die verdrängte Seite des Glaubens – Nahtoderfahrung und Religion bei Eckart Wiesenhütter
Prof. Dr. Torsten Passie, Nahtoderfahrungen als Prototyp ekstatischer Erfahrungen zu diesem Vortrag kann leider kein Tonmitschnitt angeboten werden
Tarik El-Kabbani, Wettermoderator im ZdF, spricht über seine Erfahrung
Dr. Wennemar Schweer, Todesnäheerfahrungen und christlicher Glaube – Versuch einer Verhältnisbestimmung
(Prof. Dr. Sabine Bobert, Nahtoderfahrungen im Mittelalter und heute //- leider ausgefallen)
Dr. Eckart Ruschmann, Religiös und/oder spirituell? Nahtoderfahrungen und Ihre Deutung zur Zeit ist noch nicht geklkärt, ob der Tonmitschnitt veröffentlicht werden kann (Stand: 20.10.2013).
Dr. Birgit Hegewald, Wenn die Seele den Körper verlässt: Das Tibetische Totenbuch
Alois Serwaty, Nahtoderfahrungen - Stand der nationalen und internationalen Diskussion
Angaben zu Person und Themen
Passie, Ist die Nahtoderfahrung ein Prototyp ekstatischer Erfahrungen? Die Nahtoderfahrung weist einige Merkmale auf wie sie sich auch bei (anderen) ekstatischen Erfahrungen typischerweise finden lassen. Forschungen meiner Arbeitsgruppe zur differentiellen Psychologie ekstatischer Erfahrungen zeigen erhebliche Ähnlichkeiten dieser Zustände, so dass der Vortrag die Hypothese untersucht, ob die Nahtoderfahrung "der" Prototyp ekstatischer Erfahrungen sein könnte. Zur Person: Prof. Dr. med. Torsten Passie M.A., Studium der Philosophie, Soziologie und Medizin. Promotion über existenzphilosophische Aspekte psychiatrischer Erkrankungen bei Prof. Karl Peter Kisker. Tätigkeit in der psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (Prof. Christian Scharfetter) und der Praxis Prof. Hanscarl Leuner (Göttingen). Forschungsreisen in Mexiko und Guatemala zum Studium schamanistischer Heilmethoden. Von 1997-2010 klinischer Psychiater und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Hochschule Hannover. Diverse klinische Forschungsprojekte zum Einfluß psychotroper Stoffe und anderer physiologischer Manöver auf das Wachbewusstsein. Habilitation bei Prof. Hinderk M. Emrich über „Psychophysische Korrelate veränderter Wachbewusstseinszustände“. Seit 2012 Gastprofessor für Psychiatrie an der Harvard Medical School in Boston (USA).
Schweer, Todesnäheerfahrungen und christlicher Glaube – Versuch einer Verhältnisbestimmung Die NTE (Nahtoderfahrungen) können den christlichen Glauben vom Druck durch das gängige materialistische Menschenbild befreien und eine spirituelle Sicht vom Menschen neu plausibel machen. Doch dieser Gewinn ist nicht umsonst zu haben, und es ergeben sich Konsequenzen, die das traditionelle christliche Konzept einer Zukunft über den Tod hinaus in Frage stellen. Zugleich sind aber auch aus christlicher Sicht die Aussagen mancher Nahtodberichte kritisch zu beleuchten. So kann eine Begegnung für beide Seiten von großer konstruktiver Bedeutung sein.
Zur Person: Wennemar Schweer ist pensionierter ev. Pfarrer, der auch viele Jahre an der Oberstufe eines Gymnasiums Religionsunterricht erteilt hat und sich schon früh für grenzwissenschaftliche Forschungen interessierte. Aus seinem besonderen Interesse an Nahtoderfahrungen erwuchs sein Buch „Hoffnung über den Tod hinaus? Nahtoderfahrungen, Nachtodkommunikationen und christlicher Glaube“, das 2012 im Lit-Verlag/Münster erschienen ist. Es kann als der gegenwärtig umfassendste Versuch eines konstruktiven Dialogs zwischen Theologie und NTE angesehen werden.
Arbeitsgruppe: Titel: Nahtoderfahrungen und christlicher Glaube –Orientierungspunkte für einen weiterführenden Dialog. Viele Nahtoderfahrungen haben einen religiösen Charakter. Schon von daher drängt es sich auf, nach Übereinstimmungen und Unterschieden im Blick auf den christlichen Glauben zu fragen. Dabei kann es zu einem für beide Seiten hilfreichen Dialog kommen, der die Frage nach dem Menschen- und Gottesbild einschließt wie auch die Frage nach der Zukunft des Menschen und nach dem rechten Handeln. Angesichts der Vielschichtigkeit sowohl des theologischen Denkens wie auch der Erfahrungen in Todesnähe wird es keine einfachen Lösungen geben können, sondern nur Ansätze und Orientierungspunkte für einen Dialog, der weiter geführt werden muss.
Ruschmann, Religiös und/oder spirituell? Nahtoderfahrungen und Ihre Deutung Zur Person: Univ.-Doz. Dr. Eckart Ruschmann
Nicolay, Die verdrängte Seite des Glaubens – Nahtoderfahrung und Religion bei Eckart Wiesenhütter Die Erfahrungsdimension ist eine verdrängte Seite des Glaubens. In meinem Vortrag untersuche ich, was zu dieser Verdrängung führt und wie sie sich auswirkt. Dabei orientiere ich mich an Eckart Wiesenhütter, einem Professor für Psychiatrie und Psychotherapeut, der selber zwei Nahtoderfahrungen hatte. In den 70er Jahren veröffentlichte er ein Buch darüber. Darin geht er auch auf die Frage ein, welche Bedeutung Nahtoderfahrungen und ähnliche spirituelle Erlebnisse für das Verständnis der Religion haben können.
Zur Person Dr. phil. Joachim Nicolay ist Diplompsychologe und Diplomtheologe. Er hat in Philosophie bei Hans Blumenberg in Münster promoviert. Beruflich ist er in freier Praxis tätig als Verkehrspsychologe und Supervisor. Er war 6 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender im Netzwerk Nahtoderfahrung und ist weiterhin Mitglied im Vorstand. Er hat viele Beiträge zu Nahtoderfahrungen veröffentlicht.
Hegewald, Wenn die Seele den Körper verlässt: Das Tibetische Totenbuch Das Tibetische Totenbuch gibt praktische Unterweisungen, höhere Bewusstseinsebenen zu erreichen und am Ende eines Lebens den Geist zu befreien. Zugleich bietet es trostreiche Unterstützung, in Zeiten eines schweren Verlustes eine kreative Haltung annehmen zu können und die Energien darauf zu konzentrieren, einer verstorbenen Person zu helfen. Der Vortrag setzt diese Philosophie in Bezug zur Seele-Körper-Thematik der Nahtod-Erfahrungen. Arbeitsgruppe:
Serwaty, Nahtoderfahrungen - Stand der nationalen und internationalen Diskussion Sowohl wissenschaftlich als auch populärwissenschaftlich werden Nahtoderfahrungen kontrovers diskutiert. Die Diskussion bewegt sich dabei zwischen den Extremen einer reduktionistisch/ naturalistischen "Banalisierung" auf der einen Seite und einer esoterischen "Mystifizierung" auf der anderen Seite. Mit großen Erwartungen werden die (Zwischen-)Ergebnisse der AWARE-Studie erwartet. In dem Beitrag wird der gegenwärtige Stand der Diskussion über diese Erfahrungen sowohl in Deutschland, als auch international dargestellt.
El-Kabbani, persönlicher Erfahrungsbericht
Neben seinem Beruf als Wettermoderator im ZdF ist er als Sänger und Musiker tätig. 2009 gründete er zusammen mit Matthias Schardt die Band The Voice Within, die er 2011 nach einem schweren Unfall verlassen hat. Seit 2013 ist er aufgrund seiner eigenen Erfahrungen Mitglied im Netzwerk Nahtoderfahrung. |